Tipps fürs Praktizieren von Selbstmitgefühl
Die Forschung zeigt, je mehr wir üben, freundlich, wohlwollend und verständnisvoll mit uns umzugehen, desto stärker wird Selbstmitgefühl zu einer Haltung in unserem Alltag. Dabei können entweder informelle Übungen angewendet werden, die direkt in den Alltag einfliessen oder formale Übungen, für die man sich bewusst Zeit nimmt wie z.B. eine Form der Atemmeditation.
Wie bei einem Muskeltraining ist auch bei einem Training von Selbstmitgefühl ausschlaggebend, wie oft wir es praktizieren. Und am leichtesten fällt uns das, wenn wir die Übungen gerne machen. In MSC-Kursen werden eine Vielzahl von Werkzeugen, Übungen, Meditationen vermittelt, aus denen die Teilnehmenden auswählen, was ihnen persönlich am meisten entspricht. Die beste und wirksamste Übung ist ganz individuell diejenige, die wir am liebsten praktizieren.
Informelle Übungen können jederzeit im Alltag praktiziert werden – wir können sie gewissermassen immer mit uns dabei haben. Um sich im Verlauf des Tages an eine Übung zu erinnern, die wir gerne machen möchten, ist es oft empfehlenswert, sich einen Anker dafür im Alltag zu wählen. Das kann eine sich täglich wiederholende Tätigkeit sein wie z.B. das Starten des Computers oder der Gang zum Arbeitsplatz. Wir können dann die gewählte informelle Übung z.B. jedes Mal beim Starten des Computers oder beim Gang zum Arbeitsplatz praktizieren. Das macht es viel einfacher, sich an die Selbstmitgefühlspraxis zu erinnern.
Fürs formale Praktizieren ist es für einen Einstieg hilfreich, sich nur kurze Zeiten vorzunehmen – z.B. sich 3 Minuten für eine Meditation hinzusetzen. Die Zeit kann nach eigenem Bedarf natürlich verlängert werden. Nimmt man sich aber gleich zu Beginn schon 20 Minuten vor, ist meist die Hürde zu gross, überhaupt damit anzufangen. Generell gilt: Je leichter und einfacher desto mehr Spass macht das Praktizieren und desto eher bleiben wir dran.